Liebe Api-Freunde,
Gott meint es gut mit uns. Das lässt sich Gott nicht nehmen – im Segnen nicht, und in den Seligpreisungen nicht. Deshalb brauchen wir nicht hinter jeder Meldung eine Verschwörung, und hinter jedem neuen Gesetz das Ende der Demokratie und der christlichen Gemeinde vermuten. Das Leben ist kein Kampf gegen Windmühlen.
„Gott sitzt im Regimente“, so hat es neben Luther auch Karl Barth einen Tag vor seinem Tod im Jahr 1968 gegenüber seinem Seelsorger und Freund Eduard Thurneysen benannt. Deswegen: Regen und Sonne, Tag und Nacht, Sommer und Winter, Nachbar Franz und Bäcker Maier, Landesvater und Bundeskabinett – sie sind zuerst einmal keine Bedrohung, sondern Gottes Gabe an uns. Das andere sehen wir freilich auch: Die Entgleisungen in der Schöpfung und im Leben.
Wir sollten aufhorchen. Unsäglich sind die politischen Beiträge, die im Nachgang zur Abschaffung des §219a auch den §218 in Frage stellen. Wir stehen vor einer erneut grundsätzlichen Diskussion. Wir erkennen einerseits das berechtigte Interesse von Menschengruppen, die in ihrem Leben zweifelsohne viel Leid erleben mussten. Viele erzählen vom großen Unglück in ihrem Leben. Das tut weh, und wir sollten hinhören!
In der Diskussion um das Selbstbestimmungsrecht würde ich mir jedoch auch wünschen, dass wir der Stimme Gottes deutlich mehr Gehör schenken. Wenn wir uns als Eigentum Gottes betrachten (1Petr 1+2), dann dürfen wir nicht aufhören, nach seiner Meinung zu fragen. Die Bibel hält das „ich bin dein und du bist mein“ lebendig. Und sie besitzt das Potential, um das Miteinander einer Gesellschaft zu prägen. Gottes Wort ist in jeglicher Hinsicht lebensfördernd. Wenn wir nun das Glück ausschließlich in die eigenen Hände nehmen, an unseren persönlichen Maßstäben aufhängen, dann gleichen wir „Hans im Glück“. Objektiv wird ein reicher Mann zu einem armen Kerl. Subjektiv redet sich Hans das Leben schön, als sei er der größte Glückspilz – schließlich habe er selbst entschieden. Was vordergründig gut klingt, zieht ein großes Elend nach sich. Tatsächlich kehrt er nach 7 Jahren bettelarm ins Elternhaus zurück, und liegt der Mutter auf der Tasche.
Was wir tun, hat meist Folgen für den Mitmenschen. Die biblische Ethik ist daher im Doppelgebot der
Liebe (Mt 22,37-39) an drei Ankerhaken festgezurrt: Gottesliebe, Nächstenliebe und Selbstliebe. Wer die Selbstliebe überhöht, steht in der Gefahr, Gott und den Mitmenschen zu vergessen. Gottes Würde gilt eben auch den stimmlosen Menschen. Und deswegen erinnern wir mit diesem Heft auch an das Glück der Ungeborenen.
Danke, dass Ihr in Eurer Urlaubszeit und Euren Gebeten auch an ihr Glück denkt!
Euer
Matthias Hanßmann,
Vorsitzender der Apis