Liebe Apis, liebe Freunde im Ländle und darüber hinaus!
Wusstet Ihr, dass die beliebtesten Bilder im Internet die Katzenbilder sind? Wir fühlen uns verstanden, wenn die Katzen durch unser Leben streunen. Kinder mögen sie, und Erwachsene ebenso. In Altenheimen liebt man die Alltagstiere, weil sie insbesondere auch dementen Menschen eine ganz eigene Lebensfreude schenken. Einige Hospize fördern die Möglichkeit, die eigene Katze mitzubringen. Vierbeiner als Wegbegleiter auf den letzten Metern.
Bei unserem Kater Abraham (leider schon lange verstorben) habe ich noch eine weitere Eigenschaft in Erinnerung behalten: Die Katzenstarre. Wenn man die Tiere am Genick packt (was man nicht soll, wie ich heute weiß), schlägt der Urinstinkt des kleinen Kätzchens an. Die erwachsene Katze erstarrt am ganzen Körper. Ein Ausdruck völliger Untergebenheit und Hingabe. Packt ein Feind die Katze am Kragen, könnte die Schockstarre sogar zum Lebensretter werden. Der Beutefeind könnte meinen, dass die Katze eigentlich mausetot ist, und lässt von der Katze ab.
Ohnmacht?
In den letzten Wochen überkam mich immer wieder ein Gefühl der Ohnmacht, das Gefühl, nichts mehr beitragen zu können. Bei den Apis schlitterten wir auf eine fulminante Finanzkrise zu, über Israel und den Nahen Osten kann man gemeinsam mit Jesus nur Trauertränen weinen, die aktuelle Studie über die sexualisierte Gewalt innerhalb der EKD lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Am Kragen gepackt hat mich allerdings die Tatsache, dass radikalgesinnte Parteigänger allen Ernstes das Wort „Remigration“ wieder hoffähig gemacht haben. Es muss für sie ein Erfolg sein, dass es überhaupt diskutiert werden muss. Was für eine Sünde!
Hoffnung für die Welt!
Was tun? Kater Abraham imitieren und in Schockstarre verfallen? Es ist gut, dass viele auf die Straße gehen! Es braucht eine breite Koalition, um diesem Irrsinn zu begegnen. Was heißt das jedoch für uns Christen, für uns Jesusnachfolger? Das Kreuz Jesu ist der Inbegriff von Versöhnung und Erlösung. Wir erkennen in Jesus den Brennpunkt der Liebe Gottes. Wer von Jesus redet, kann und darf populistische Parolen und Programme gegen Minderheiten nicht zulassen, auch nicht durch Verharmlosung der Tatsachen. Das gilt auch für die betroffenen Personen sexualisierter Gewalt. Die Kleinsten, die Ältesten sowie die Fremden sind die Schwächsten.
Jesu Auferstehung hat die Welt aus der Schockstarre geführt
Matthias Hanßmann
Es war von Beginn an das Ansinnen des Pietismus, dass wir nicht in den Häusern sitzen bleiben, sondern auf den Straßen nicht zuerst den Protest besingen, sondern die Vernachlässigten aufsuchen und besuchen. Wir sind keine Katzen, sondern Menschen. Wir hoffen nicht auf ein Siebenkatzenleben, sondern feiern das Siegesfest von Ostern. Wir bewegen die Bibel, beheimaten
Menschen im Glauben an Jesus und tragen die Hoffnung in die Welt. Egal wie das Großwetterklima ist, wir lassen uns von keinem Katzenwetter lähmen. Denn Jesu Auferstehung hat die Welt aus der Schockstarre
geführt!
Euer Matthias Hanßmann