Von kleinen Anfängen und großen Träumen
Wir wurden berufen – wohin und wozu eigentlich? (Epheser 1,18)
Nach meiner Anstellung als Projektleitung für die Kinder- und Familienarbeit im Hoffnungsland Öhringen kurz vor Weihnachten 2022 galt es, erst einmal konkret herauszufinden, was genau das Herzensanliegen vor Ort ist und wozu uns Jesus beauftragt. Wir entschieden uns, erste Schritte mit einem Winterspielplatz zu beginnen. Es blieb eine ganze Woche Zeit, den Indoor-Spielplatz zu bewerben – und Gott übertraf alle Erwartungen: Rutesheim lieh uns ihr Quadro-Haus, Bällebad und Bodenmatten. Danke nochmals an dieser Stelle! Ein Klettergerüst wurde uns von einem Sponsor ermöglicht. Großeltern spendeten Brio-Bahn, Eisenbahn, Duplos, Puzzles und Zubehör. Die schöne Herausforderung bestand darin, den Ansturm von mehr als 45 Personen pro Tagesaktion im dafür dann doch recht kleinen Api-Gemeinschaftshaus gleichzeitig zu händeln.
Parallel entstand ein Hoffnungsland-Team, das nun organisatorisch überlegt, wie wir nächsten Winter nicht nur zahlenmäßig bestehen, sondern weiter tiefe Beziehungen knüpfen, Bedarfe erspüren und Eltern aktiv einbinden können.
Wir wurden berufen – hinein in die Gemeinschaft mit Jesus (1Kor 1,9)
Die entstandenen Kontakte zu Eltern haben wir genutzt und sie gefragt, wo sie sich im Sommer am liebsten aufhalten mit ihren Kids. So nutzten wir Pins auf einer Öhringer Landkarte, um herauszufinden, wohin der Bauwagen für die Sommerzeit rollen sollte. Wir trafen Absprachen mit dem Bürgermeister und etablierten daraus Spielplätze, an denen 0-5-Jährige gleiche Chancen haben zur Teilhabe. Seit April sind wir mit dem Bauwagen am Zwetschgenwäldle, ein Teilort von Öhringen, mitten im gesellschaftlichen Riss. Mit Sport-/Spielanlage und vielen Möglichkeiten für die Kinder. Einer von ihnen hat „seinen“ Bauwagen liebgewonnen. Er trägt den Schlüssel um den Hals, weil seine Mutter zu Hause bleibt mit kleineren Geschwistern. Das berührt mich sehr, weil er so sehr Spaß hat, sich hier auszuprobieren. Ich hoffe und bete für Begegnung und das Hinterfragtwerden, wozu wir das eigentlich machen.
Unsere Seile und Kindermatschküche, das Trampolin, Bastelangebot und Zitronentee im Bauwagen lieben die Kinder. Sie lauschen den Geschichten und kuscheln sich in die Lese-Ecke, in der auch unsere Luka steht, meine LeseAssistenzEule für alle Sprachen. Eine KI-Eule flieg mit mir zum Treff der Kulturen. Allezeit, mit Herz und Sinn, mit den Augen des Herzens, mit Ohren die Jesu Stimme hören, mit dem Mund, der seine Liebe bezeugt, mit aller Kraft sich einsetzen und bekennen: In diese Gemeinschaft sind wir hineinberufen.
Wir sind gerufen – zur Freiheit (Gal 5,13)
Der Plan, mit dem Bauwagen dorthin zu gehen, wo sich die uns anvertrauten Kontakte sowieso aufhielten, ist ein großer Schritt für eine kleine Gemeinschaft und auch allerlei Anfechtungen ausgesetzt: Schaffen wir den Übergang gut von Indoor zu den Einsätzen draußen? Ein Spielplatz kann nur mit Erlaubnis angefahren werden. Das beworbene Kinder-Spielcafé darf keinen Ausschank anbieten, nur finanzielle Unterstützung erbeten auf Spendenbasis. Welches Spielmaterial kommt überhaupt infrage? Wer kann das alles bezahlen?
Auch hier spricht Jesu Stimme leise: Wir binden Menschen nicht an uns. Wir werben auch keine Mitglieder. Wir bieten an – zwingen niemand, üben keinen Druck aus, weil Jesus es auch nicht tut! Er ruft uns, in Freiheit ihm zu folgen, frei von Freizeitoptimierung und auch von religiösen Pflichten.
Immer dienstags sind wir am Api-Haus. Der Eltern-Kind-Sommer-Spielplatz „Hoffnungsgärtle“ wächst wie das Gras: Gerne überschreiten die Jüngsten (bis 5-Jährige) stolz ihre Hoffnungsbrücke. Sie spielen, lachen, kullern, kehren, graben, streuen und bedienen ihre Mamas mit Gänseblümchen-Torte und Regenbogen-Tee. Der neue zentrale Familien-Treffpunkt reicht vom Hofgarten-Spielplatz bis über die neu gebaute Hoffnungsbrücke in unser Gärtle direkt am Api-Gemeinschaftshaus. Wir sind einfach so beschenkt: „Danke Jesus, du Heimatgeber, Brückenbauer und Hoffnungsmacher!“