Sport als Geschenk Gottes
Zunächst kann der Sport als Geschenk Gottes an die Menschen gesehen werden. Der menschliche Körper ist ein Wunderwerk der Schöpfung, äußerst anpassungsfähig durch Training. Sport ermöglicht uns, unsere Fähigkeiten zu nutzen und zu entfalten. Bewegung und Spiel sind elementare Bedürfnisse des Menschen, die Freude und Gesundheit fördern. In diesem Sinn ist Sport auch Ausdruck des Dankes an Gott für die Gabe des Lebens und des Körpers. Das dürfen wir feiern.
Eine Gabe bringt auch immer die Verantwortung mit sich, sie einzusetzen (vgl. Matthäus 25,14-30) und zu leben. Im christlichen Kontext würde niemand in Frage stellen, dass die beiden anderen Weltsprachen, Musik und Kunst, als Gabe für Gott eingesetzt werden.
Fußball als Religion?
Fußball kann etwa 4 Milliarden Menschen als Unterstützer hinter sich versammeln und ist damit mit Abstand die weltweit beliebteste Sportart.1 Teilweise lassen sich Ähnlichkeiten zwischen Fußball und Religion beobachten. Die Atmosphäre in den Stadien, die Fangesänge und die Rituale rund um das Spiel erinnern bisweilen an religiöse Zeremonien. Für viele Fans ist der Fußball mehr als nur ein Spiel, sondern eine Lebenseinstellung, die mit tiefen Emotionen und Identität verbunden ist. Als Christ ist meine Identität bereits belegt und definiert: Wir sind Kinder Gottes. (vgl. 1. Johannes 3,1-2). Hier kann es zu einer Grenzüberschreitung kommen, die meine Beziehung zu Gott dem Vater belastet. Genau das ist der Knackpunkt. Als Christen geht es nicht um Religion, es geht um eine echte Liebesbeziehung zu unserem Schöpfer. Diese Beziehung darf durch nichts in der Welt getrennt werden. Das ist sehr viel tiefgreifender als Religion es jemals sein könnte. Heißt das, ich spiele als Christ kein Fußball und schaue mir keine Fußballspiele an? Nicht die UEFA EURO 2024 und nicht Kreisklasse C? Heute wissen wir, es ist besser, Jesus in den Fußball zu den 4 Milliarden Fans zu bringen. Dazu können wir beitragen.
Christen im Sport
Christen haben allen Grund, sich im Sport zu engagieren. Sport bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur zusammen. Im gemeinsamen Spiel und im Austausch miteinander können Vorurteile abgebaut und Brücken gebaut werden. In diesem Sinn kann der Sport einen Beitrag zu einem
friedlicheren Miteinander in der Welt leisten.
Sport ist ein Bild für unser Leben mit Höhen und Tiefen.
Daniel Mannweiler
Sport ist ein Bild für unser Leben mit Höhen und Tiefen. Der Glaube an Jesus Christus gibt uns Kraft, Trost und Hoffnung, wenn wir Herausforderungen im Leben gegenüberstehen. Genau das wünschen sich auch die Menschen im Sport. Christen können ihren Glauben im Sport vorleben und anderen Menschen von der Liebe Gottes erzählen (vgl. Markus 16,15). Die Bibel hat eine hohe Sicht auf unseren Körper. Als Christen wünschen wir uns den Tempel Gottes (vgl. 1. Korinther 3,16) in Ordnung zu halten und fit zu sein. Fitness ist ein erstrebenswertes Ziel. Aber Fitness kann sich nicht erträumt oder erdacht werden. Es kostet Schweiß, und der Sport will im Alltag integriert gelebt werden.
Regelmäßig werde ich gefragt, ob ich keinen berühmten Sportler in den Gottesdienst schicken könnte, der über seinen Glauben an Jesus Christus berichtet. Meine Rückfrage ist meistens: Unterstützt eure Gemeinde junge Sportler mit ihren besonderen Bedürfnissen, damit sie in ein paar Jahren berühmt sind und ihnen dann zugehört wird, wenn sie über Jesus berichten? Es ist nur authentisch, wenn wir selbst mit ehrlichem Interesse Menschen im Sport weiterentwickeln.
Gott als Zuschauer?
Ist Gott ein Fußballfan, sitzt im Stadion und verfolgt die Spiele mit? Warum nicht? Er ist an keinen Ort gebunden, sondern überall gegenwärtig. Als Sportler hatte ich gute Ergebnisse und schlechte Ergebnisse. Klar wollte ich immer gewinnen. Habe ich es geschafft, den Sport so auszuüben, als ob Gott mein einziger Zuschauer ist, dann war es immer sehr gut und das unabhängig von meiner Platzierung. Sicher ist: Gott liebt uns und er hat gute Gedanken über uns (vgl. Jeremia 29,11). Einen Vater freut es zuzusehen, wenn die Kinder sich an den Gaben freuen und sie einsetzen. So können wir sicher sein, Gott ist mit uns im Fußball und anderen Sportarten.
Fazit
Es kommt darauf an, wie ich den Sport lebe und was meine Priorität im Leben ist. Ich liebe Sport – so hat Gott mich geschaffen – und ich liebe Jesus. Meine Identität liegt in Gott. Ich bin nicht ein Sportler, der Christ ist. Ich bin ein Christ, der Sport treibt. Das gilt für alle Lebensbereiche.
Daniel Mannweiler, Vorstandsvorsitzender SRS e.V.,
Welt-, Europa- und Deutscher Meister im Triathlon und Duathlon
www.srsonline.de
PS: Ich liebe Sport und ich liebe Jesus. Geht das überhaupt? Die Frage nach Gottes Rolle im Sport, insbesondere im Fußball, ist komplex und vielschichtig. Aus theologischer Sicht gibt es verschiedene Perspektiven, die zu berücksichtigen sind. Zur UEFA EURO 2024 gibt es ein neues Verteilbuch.