Mein Weg mit den Psalmen
Was hält Sie, wenn es darauf ankommt? Was trägt, wenn ich es wirklich nötig habe? Diese Frage habe ich mir in den letzten Jahren noch einmal neu gestellt. Und ich habe mich buchstäblich in die Psalmen geflüchtet. Worte zu finden, die ich mir nicht suchen muss. Zu beten mit meinem Herzen, oft auch gegen mein eigenes Herz – das war nämlich viel weniger zuversichtlich, als es sich in dem Psalm oft anhörte. Aber so haben sie mich einen Weg geführt – immer wieder. Angefangen habe ich mit den Wochenpsalmen, diese Worte zu beten, sie zu betrachten und Gedanken anderer dazu zu lesen. Daraus ist nun ein neues Buch entstanden: „Das Glück sucht uns“ – Psalmen-Lesebuch. Der Titel stammt aus einem Zitat des Schweizer Dichterpfarrers Kurt Marti, der zu Psalm 1 einmal schreibt: „Das Glück sucht uns, kommt uns entgegen in der Thora – in der Gottesweisung!“ (Kurt Marti: Die Psalmen. Annäherungen, erschienen im Radius Verlag)
Nicht nur wir suchen das Glück, sondern das Glück sucht uns. Was für ein Versprechen und kann er es halten? Und wenn ja, wie sieht dieses Glück aus? Vielleicht so: Immer wieder ein neuer Tag. Ein kleines Licht, das im Dunkeln leuchtet. Da gibt es noch jemanden – ich bin nicht allein, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Nicht auf alles eine Antwort zu haben, aber zu wissen, ich bin gehalten, immer! Deshalb ist Glück für mich vor allem eines: eine Kraft die trotzt und tröstet.
Auch in dieser Woche wieder, als ich den Beitrag verfasse. Wir feiern den Sonntag Exaudi: „Herr, höre meine Stimme!“ (Ps 27,7). Passender könnte es nicht sein, denn manche Nöte von Menschen in meiner Umgebung lassen mich schnell sprachlos werden. Gott, wo bist du jetzt? Erbarme dich doch über sie. Gleichzeitig gilt es doch auch für meine persönlichen Herausforderungen. Nächste Woche werde ich am Knie operiert – ein Routineeingriff, aber wenn es mich selbst betrifft, sieht die Welt doch gleich anders aus. Psalm 27 ist ein leidenschaftliches Bekenntnis, dass ein Mensch in der Nähe Gottes Schutz gefunden und Gott als „Fluchtburg“ seines Lebens erfahren hat. In diese Worte werde ich mich flüchten, immer wieder: „Der Herr ist mein Licht und mein Glück. Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist der Schutz meines Lebens, vor wem sollte ich erschrecken?“ (Ps 27,1; BasisBibel)
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Psalmen Lesebuch
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