Es ist viertel vor acht, ich befinde mich im Backstage-Bereich und warte darauf, dass unsere Show-Callerin mir das Signal für meine Moderation auf der Bühne gibt.
Als ich die Bühne nach meiner Moderation wieder verlasse, halte ich diesen Moment in meinem Herzen fest. Es ist immer noch schwer zu fassen, dass die Idee, die 2014 in einem kleinen Kinosaal begann, jetzt in der dm-Arena, in der letzten Show, ihren Höhepunkt findet.
Plötzlich erhalte ich eine SMS von der Geschäftsführerin eines meiner größten geschäftlichen Konkurrenten (Weihnachten neu erleben ist mein Ehrenamt, beruflich bin ich Geschäftsführer eines großen deutschen Ingenieurdienstleisters). Erinnerungen an unsere harte Konkurrenz werden wach: Eine Geschichte, die bisher geprägt war von harter Rivalität, in der wir uns oft Mitarbeiter abwarben und um Projekte kämpften. Sie teilt mit, dass sie mich auf der Bühne gesehen hat und mit ihrer kompletten Führungsmannschaft angereist ist, um ihre Weihnachtsfeier bei Weihnachten neu erleben zu feiern. Während ich über das Publikum blicke und die Geschichte von Carl verfolge, wie er Frieden, Vergebung und Hoffnung an Weihnachten findet und sich seinem inneren Feind stellt, fasse ich einen Entschluss: Ich muss ihr Hallo sagen. Doch in dem Wirrwarr von Menschen und Aktivitäten gestaltet sich die Suche schwierig.
Auch nach der Show kann ich sie unter den Besuchern nicht finden. Dann erreicht mich eine weitere SMS: „Schade, dass wir uns nicht gesehen haben. Wir sind jetzt auf dem Heimweg.“ Ich beginne verzweifelt zu laufen, durch die Halle, in der Hoffnung, sie doch noch zu treffen.
Und dann sehe ich sie plötzlich im Eingangsfoyer. Sie dreht sich um, unsere Blicke treffen sich, und wir laufen aufeinander zu. Dieser Moment hatte etwas vom Weihnachtsfrieden von 1914, in dem deutsche und englische Soldaten aus ihren Schützengräben stiegen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dieser Moment war besonders! Ich wusste, jetzt in diesem Moment kann „Friede auf Erden“ Realität werden. Wir umarmten uns herzlich. Die vergangenen Konflikte scheinen in diesem Moment wie weggeblasen.
Es gibt keine Vorwürfe oder Schuldzuweisungen, nur eine herzliche Umarmung, Frieden und herzliche Wünsche für ein frohes Weihnachtsfest im Kreis unserer Familien. In diesem Moment, weiß ich, dass wir die Vergangenheit, genauso wie Carl in seiner Geschichte, hinter uns lassen können und dass es nicht um Schuld geht, sondern um Liebe. Dass wir Frieden, Vergebung und Hoffnung empfangen, wenn wir bereit sind, unsere Verletzungen, unseren Schmerz dort an der Krippe bei Jesus loslassen. Das alles ist in genau diesem einen Moment passiert. Wir beide durften Weihnachten ganz neu und persönlich erleben.