Vor ca. 25 Jahren habe ich das Fasten in der Form des Fasten-Wanderns kennengelernt. Für mich ein passendes Format, Auszeit zu erleben.
Wie bin ich zum Fastenwandern gekommen?
Ich bin ein Genießer. Nicht immer bin ich jedoch im Genuss so präsent, dass ich die Grenzen bei den Mengen einhalte. Ich bin intensiv im Gespräch mit Menschen und so begeistert von einem Buffet, dass ich dies und das auch noch probieren „muss“… und plötzlich stelle ich abends fest: es war zu viel. Es gibt Zeiten, die ich als stressig erlebe – und dann kompensiere ich mit „Futtern“ („Stressfresser“ nennen das Gesundheitsexperten!), auch dann mehr, als es gut ist für meinen Körper. Wegen dieser „Untiefen“ kam mir das Fastenwandern entgegen. Eine Freundin hatte mir von ihren Erfahrungen begeistert erzählt. Also dachte ich: das will ich mal ausprobieren. Ein paar Pfunde verlieren! Gedacht. Getan.
Neue Muster
Ich begab mich ins Rufer-Haus in den Harz. Abgelegen vom Verkehr, uriges Fachwerk-Haus mit Kamin und mehr. Einzelzimmer. Morgens und abends eine Gebetszeit – meist liturgisch mit kurzem geistlichen Impuls. Dann Tee trinken, fertig machen zum Wandern und den Harz erkunden. Tannenwälder. Teiche. Seen. Aussichten. Fünf Stunden in Gottes Schöpfung. Waldbaden nennt man das heute. Unglaublich entspannend. Austausch mit originellen Menschen … aber auch stundenlang Mitwandern auf Distanz. Beten. Schöpfung bestaunen. Nachdenklich werden über viele Fahrten und Arbeitszeiten. Beziehungsnetz überdenken. Sich selbst im Angesicht des Schöpfers und Erlösers sehen. Einsichten gewinnen, die zur Beichte führen. Fasten-Wander-Tagebuch schreiben. Zeit gewinnen, weil ich dreimal nicht esse … Und die Erfahrung: ich komme ohne auch zurecht.
Unterwegs schwärmt man sich gegenseitig von seinen kulinarischen Lieblingsmenüs vor … alles natürlich und doch tief geistlich! So erholsam, so regenerativ! Das mach ich wieder. Danach langsam wieder zum Essen kommen. Veränderungen einüben – und dann nach mehreren Monaten wieder in alte Muster zurückfallen …
Später habe ich die Wochen geleitet und biete es seit 12 Jahren auf dem Schönblick an. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, können Sie mich gerne kontaktieren: kuno.kallnbach@schoenblick.de