In der ersten Woche der Pfingstferien findet jedes Jahr ein besonderes Ereignis statt: das Fußballcamp der Apis in Kooperation mit dem CVJM Stuttgart. Hier kommen Mitarbeitende und Teilnehmende zusammen, die eine gemeinsame Leidenschaft teilen: Fußball.
Das Camp ist in zwei Altersgruppen unterteilt: die „Kids“ im Alter von 9-12 Jahren und die „Teens“ im Alter von 13-17 Jahren. Dadurch können faire Teams für die Turniere gebildet und die Inputs auf die Bedürfnisse der verschiedenen Altersgruppen zugeschnitten werden. Der Ablauf des Camps zeigt, dass, wo Fußball draufsteht, auch Fußball drin ist. Es gibt täglich zwei Trainingseinheiten, in denen die Teilnehmenden ihre technischen Fähigkeiten verbessern und ihr taktisches Verständnis weiterentwickeln. Die Turniere über die ganze Freizeit sorgen für spannende Wettkämpfe und Teamarbeit. Doch das Herzstück des Camps sind die morgendlichen „Kabinenpredigten“. Diese starten mit „Fangesängen“ (Lobpreis), gefolgt von einem Input, der biblische Themen und Geschichten mit fußballerischen Themen verknüpft und zeigt, welchen Einfluss der Glaube auf und neben dem Platz haben kann.
Kadernominierung – Jüngerberufung
Beim diesjährigen Thema „Das große Finale“ sind anlässlich der EM die einzelnen Themen auf den Ablauf der Freizeit abgestimmt. Am ersten Tag werden die Teilnehmenden von den Mitarbeitenden gescoutet (eingeschätzt), um faire Teams zu bilden, die über die ganze Freizeit zusammenbleiben. An diesem Tag heißt das Thema „Kadernominierung“, wobei die Kadernominierung eines Bundestrainers der Jüngerberufung Jesu gegenübergestellt wird. Jesus beruft keine Star-Mannschaft, sondern wählt einfache
Leute. Von Anfang an wollen wir den Teilnehmenden mitgeben, dass Jesus jeden sieht, unabhängig, ob sie sich als Stars oder als normale Kicker auf dem Fußballcamp sehen.
Kabinenpredigten
Diese Inputs werden von den Mitarbeitenden gehalten, die den restlichen Tag die Trainer der Teams sind. Außerdem sind es Mitarbeiter, die mit Leidenschaft Fußball spielen und ihr Team anfeuern, die aber auch leidenschaftlich von ihrem Glauben reden. Vertieft wird der Input durch eine Kleingruppenzeit von Teams und Trainer. Beeindruckend finde ich, wie offen die Teilnehmenden dabei sind. Da es auf dem Fußballplatz darauf ankommt, auf den Trainer zu hören, nehmen die Teilnehmenden den Trainer auch dann ernst, wenn er mit ihnen in den Kabinenpredigten über Glaubensthemen spricht. Außerdem leben sie ihnen vor, wie man auf und neben dem Platz Christsein lebt. Das merkt man auch bei den Turnierspielen. Hier wird fair gespielt und wenn ein Patzer passiert, wird nicht auf den Fehlern herumgeritten, sondern der Betreffende wird ermutigt und aufgebaut. Das macht der Trainer vor und oft wird es von den Teilnehmenden übernommen.
Ich bin davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche durch den Umgang untereinander und mit den Mitarbeitenden etwas von Gottes Liebe erfahren, die sie nie vergessen werden
David Schneckenburger
Die gemeinsame Leidenschaft Fußball verbindet und schafft Möglichkeiten. So waren jetzt drei Jahre hintereinander Teilnehmende aus dem Kidstreff in Schorndorf und der Homezone in Stuttgart mit dabei. Sie kommen meist aus weniger privilegierten Familienverhältnissen und werden durch Spenden und Fördergelder finanziert. Fußball verbindet und wir erleben, dass auf dieser Freizeit Kinder und Jugendliche, die im Alltag anecken, richtig aufleben. Dazu trägt bestimmt bei, dass sie täglich körperlich gefordert sind, auf dem Platz zusammenarbeiten müssen und in einem Team gemeinsam durch Sieg und Niederlage gehen. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass sie durch den Umgang untereinander und mit den Mitarbeitenden etwas von Gottes Liebe erfahren, die sie nie vergessen werden.
Fußball und Glaube
Mir fällt ein Tag auf der Freizeit im letzten Jahr ein, bei dem die Kombination der zwei Leidenschaften Fußball und Glaube für jeden sichtbar zusammenkamen. Nach dem Training und den Turnierspielen stand ein Jesus-Nachmittag auf dem Programm, bei dem die Teilnehmenden durch Input und Gebetsstationen aufgefordert wurden, sich mit ihrer Beziehung zu Gott zu beschäftigen. Nach dieser intensiven Zeit mit Gott erlebten wir am Abend eine intensive Fußballzeit, in der wir zusammen das Relegationsspiel VfB Stuttgart gegen den Hamburger HSV anschauten. Fangesänge, ein VfB Fanblock und viele Tore für den von den meisten favorisierten VfB führten zu einem legendären Gemeinschaftserlebnis. Diese Dynamik verdeutlicht das Ziel: Wir wollen Kinder und Teens weiterbringen – fußballerisch, aber vor allem auch in der persönlichen Beziehung mit Jesus. Es beeindruckt mich, wie gut das immer wieder gelingt und es zeigt, dass durch persönliche Leidenschaften wie für den Fußball auch die Leidenschaft für den Glauben geweckt werden kann.
David Schneckenburger