Liebe Apis, liebe Freunde im Ländle und darüber hinaus!
Olympiade, Paris 2024: Ca. 10.500 Athleten, 186 Nationen, 329 Goldmedaillen, 32 Sportarten, 1,7 Milliarden € an Steuergeldern. All diese Zahlen sind dem einen Athleten egal, der unter größter Anstrengung inzwischen 9600 Meter in den Beinen hat. Gerade überfliegt er die 400-Meter-Stadionrunde ein weiteres Mal. Nur noch eine finale Stadionrunde, und er hat es geschafft. Aus den Augenwinkeln sieht er den Streckenschiedsrichter, dessen Hand an der großen Messingglocke. Das Einläuten der finalen Runde mobilisiert die letzten Reserven. Jetzt ist die Pulsfrequenz egal. Der Blutdruck gerät außer Kontrolle. Schweiß, Adrenalin und phantasiereiche Bilder über das Ende des Wettkampfes, begleiten den Sportler. Auf den nächsten 400 Metern gibt es nur einen Gedanken: Allen Fokus auf den Zieleinlauf. Glaubt mir: Es gibt Themen, die dem Sportler in diesem Zeitabschnitt völlig egal sind – z. B. wieviel Stadionbier am heutigen Tag verkauft wurde, warum der Stadionsprecher trotz seines Geburtstages seinen Dienst angetreten hat. Nein, er ist im Tunnel. Schemenhaft sieht er die jubelnde Stadionmenge, und in ihm steigen Bilder des Zieleinlaufes, den anstehenden Glückstaumel, kohlensäurefreie Durststiller und die Goldmedaille auf …
Die letzte Runde einläuten
Finale Situationen gibt es nicht nur bei Olympia. Die letzte Runde wird an vielen Orten eingeläutet. Ich denke an die letzten Stunden, die wir gemeinsam am Sterbebett verbringen. Oder an verliebte Menschen, die sehnsüchtig aufeinander warten. Es sind kurze, aber sehr intensive Zeitfenster. Auch dieses gehört dazu: Das sehnsüchtige Warten der erschöpften Völker in Israel, dem Nahen Osten und der Ukraine auf die Botschaft: „Der Krieg ist vorbei!“ Wir spannen den Bogen noch weiter. Es geht auch um die letzte Runde der Menschheit, der Schöpfung, aller Kreatur, die Gott geschaffen hat. Römer 8 beschreibt uns diese letzte Runde als ein sehnsuchtsvolles Keuchen und Seufzen. Es ist die Sehnsucht danach, dass sich uns die Ziellinie entgegen verschiebt, weil unsere Beine die Restmeter kaum mehr zu schaffen vermögen.
Gott eröffnet uns Trost- und Motivationsbilder,
Matthias Hanßmann
welche ungeahnte Kräfte mobilisieren.
Wir widmen uns in diesem Magazin dieser letzten Runde der Menschheit – dem Buch der Offenbarung in der Bibel. Gott eröffnet uns Trost- und Motivationsbilder, welche ungeahnte Kräfte mobilisieren. Wie soll man die Bilder deuten? Mir hilft das Beispiel des Langstreckenläufers. Seine Bilder sind Vorahnungen, die er in sich trägt, und die ihn auf den Beinen hält. Er macht sich darüber keine großen Gedanken, sondern hält sich einfach daran fest und ist schlicht und einfach „Nutznießer der Bilderkraft“.
Bernhard von Clairvaux (1090-1153), Gründer der Zisterzienser, ermutigte seine Ordensbrüder dazu, dies zu lernen: Sich daran festhalten und wirken lassen. „Achtet auf das innere Zeugnis des Heiligen Geistes“ (testimonium spiritus sanctis internum). Die Bilderwelt Gottes erschließt sich durch „einlassen“ und „zulassen“ des Geistes Jesu – des Heiligen Geistes. Dabei geht es mitunter weniger um Zahlensymbolik und apokalyptische Deutungsmodelle, sondern darum, dass wir in den Offenbarungsbildern Gottes über die Ziellinie getragen werden. Die Offenbarung ist die Kraftquelle der letzten Meter. Sie beflügelt, malt uns das Ziel vor Augen und stellt unser Leben in den einen großen
Horizont: Olympisches Jerusalem: Ca. 144.000 Athleten, alle Nationen, 1 Siegespreis, eine Nationalhymne…
Euer
Matthias Hanßmann,
Vorsitzender der Apis