12/2024-01/2025

Vom Schenken wird man nicht arm

Wie Gottes Menschenfreundlichkeit Gestalt gewinnt

Es ist eine Begegnung, die mich nachhaltig bewegt hat: Thomas erzählt mir im Rahmen eines Videoprojekts für unsere Mediathek bibelbeweger.de die Geschichte seines Großvaters „Opa Baun“. Seit Kindesbeinen hat ihn dessen Haltung geprägt und ist ihm zum Vorbild geworden. Es ist eine Haltung der Großzügigkeit, die sich in vielen kleinen Dingen des Alltags zeigt. Für seinen Opa, so erzählt es mir Thomas mit leuchtenden Augen, sei es selbstverständlich gewesen, anderen etwas von dem abzugeben, was er hat, zum Beispiel etwas von den geernteten Früchten seines landwirtschaftlichen Betriebs. Weil er „nur“ einen Schlepperführerschein hatte, haben Thomas und die anderen Familienmitglieder Kirschen, Erdbeeren oder Äpfel zu anderen Menschen gebracht, die Opa Baun beschenken wollte. Sein Lebensmotto lautete: „Vom Schenken wird man nicht arm.“ Egal, ob es um materielle Dinge oder auch um Zeit ging. „Er hat immer Zeit gehabt, wenn man über was reden musste. Er hat gern gegeben und dabei von anderen nie etwas zurückerwartet.“ Thomas erzählt mir an diesem Tag noch manche Begebenheit und wie ihm sein Opa dadurch zum Vorbild geworden ist.

So muss Gott sein

Durch die Erzählungen von Thomas bekommt die Menschenfreundlichkeit Gottes für mich ein Gesicht. Die Großzügigkeit in vielen Dingen des Alltags spiegelt für mich die Haltung wider, mit der Gott mir begegnet. Im Nachdenken fällt mir so manche Situation ein, in der mir Gottes Menschenfreundlichkeit begegnet ist. Obwohl ich bin, wie ich bin, hat seine Großzügigkeit mit mir kein Ende. Und ich spüre: So wie Gott mir begegnet, will ich anderen begegnen.

So will ich sein

Ich denke an eine Liedstrophe, die mich seit Kindesbeinen berührt. Im Refrain heißt es: „Es geht nichts verloren, wenn sich Liebe so verschenkt. Es geht nichts verloren. Was du tust um Gottes Willen, davon geht nichts verloren.“ Ich wünsche mir, dass ich selbst so eine Haltung der Großzügigkeit entwickle. Dass andere in mir und durch mich die Menschenfreundlichkeit Gottes sehen und erleben. Dass ich es nicht nur glaube, sondern lebe, was Opa Baun verkörpert hat: Vom Schenken wird man nicht arm.

Das Gespräch mit Thomas Baun ist Teil einer multimedialen Reihe zum 2. Brief an die Korinther (Kapitel 1-8), in der es um Nachfolge geht. Alle Videos und Impulse gibt es unter www.die-nachfolge-challenge.de.

Teil 10 der Nachfolge-Challenge.

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